Über die Plattform
Nach einer Einladung zu einer Hochzeit in Griechenland wurden wir bei der Schwester und dem Schwager des Bräutigams untergebracht.
Der Schwager ist von Beruf Bauer und baut Pfirsiche an.
In diesem Jahr, es war 2009, musste er fast seine komplette Ernte vernichten. Sanktionen gegen Russland, seinem Hauptabnehmer, traten in Kraft und so konnten keine, ob verderbliche oder unverderbliche Waren ausgeführt werden.
Somit landete fast die gesamt Ernte auf dem Biomüll.
Er war kein Einzelfall, wie er uns erzählte. Viele Bauern im Norden von Griechenland seien betroffen.
Die Entschädigung der EU reiche nur mit Mühe und Not um die nötigsten Ausgaben zu decken und die Ernte im nächsten Jahr sei auch gefährdet.
Warum nicht einfach anderweitig verkaufen?
Für die Bauern sei es sehr schwierig, kurzfristig andere Abnehmer zu finden, erklärte er uns. Man wüsste gar nicht, wie. Eine Plattform für Ernteerzeugnisse und Überproduktionen, die direkt an Verwerter vermittelt, gäbe es so nicht.
Es blieb ihm nichts anderes möglich als beinahe seine gesamten Früchte, die er mühsam angebaut und gepflegt hat, zu vernichten.
Seine Situation ließ uns nicht in Ruhe und so kamen wir einige Tage und Gedanken später wieder auf das gleiche Thema zu sprechen.
Wie wäre es, wenn es eine Möglichkeit gäbe…
Wir fragten ihn, wie es denn wäre, wenn es eine Möglichkeit gäbe, seine Ernte auf dem freien Markt zu präsentieren und dadurch mit anderen Händlern im In- und Ausland in Kontakt zu kommen.
Der Gedanke gefiel ihm. Allein durch die Kontaktaufnahme würde bekannt machen, dass Produkte verfügbar wären, die eventuell an anderer Stelle fehlen.
Und so kamen wir auf die Idee, eine Plattform zu gründen, um Erzeuger und Händler bzw. Großverbraucher zusammen zuführen.
Wir freuen uns, endlich konnten wir die Idee umzusetzen.
Ihre Familie
Stephan Antonoglou